Glocal Gin ist in der Zeitung

Glocal Gin ist in der Zeitung

Wir können es einfach immer noch nicht glauben, dass die Rheinische Post und das Solinger Tageblatt über uns berichtet haben - und wir müssen die Artikel einfach immer wieder lesen. 

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Leichlinger handeln mit exotischen Schnäpsen

Aus ihrer Leidenschaft fürs Reisen und ihrem Geschmack für außergewöhnliche Spirituosen haben die Unternehmer Claudia Olschewski und Christian Rüdiger mitten im Lockdown ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt.

VON CHRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

LEICHLINGEN Was wäre, wenn man das schwerelose Urlaubsgefühl am Strand oder in den Bergen, unter Palmen oder in der weiten Ferne einfach in einer Flasche mit nach Hause nehmen könnte? Diesen Gedanken hatten Claudia Olschewski und Christian Rüdiger schon häufiger, wenn sie von ihren regelmäßigen Urlaubsreisen nach Hause kamen. Dass sie darauf mal ein Geschäft aufbauen würden, damit hatten sie allerdings nicht gerechnet.

„Glocal Gin“ nennt sich ihr junges Unternehmen, das die beiden Kaufleute im April vergangenen Jahres gründeten. Es handelt sich um einen Onlineshop, über den Olschewski und Rüdiger exklusive und noch unentdeckte Gins aus kleinen und nachhaltig arbeitenden Destillerien vertreiben und ihre außergewöhnlichen Geschichten und Herstellungen teilen. „Ein kulinarisches Highlight, das Urlaubsgefühle weckt“, sagt die 39-jährige Unternehmerin überzeugt.

Schon länger spielte das in Leichlingen lebende Paar mit dem Gedanken, neben seinem Berufsalltag etwas Eigenes, ein kleines Unternehmen aufzubauen. „Wir hatten den Wunsch, etwas zu machen, aber wir wussten nicht genau, was. Es sollte etwas sein, das uns beiden Spaß macht und mit Reisen zu tun hat“, erzählt Rüdiger.

Im Freundeskreis kam häufiger das Gespräch über Leckereien auf, die man im Urlaub probiert habe und die es in der Heimat nicht zu kaufen gebe. Darunter auch Spirituosen. „Der Gin als Geschäftsidee hat allerdings uns gefunden“, betont Olschewski.

Als sie im Januar 2020 in Südafrika ihren Urlaub verbrachten, entdeckten die Beiden auf ihrer Reiseroute eine kleine Destille. Sie lernten den Besitzer kennen, der ihnen auf Anhieb sympathisch war und die neugierigen Touristen aus Deutschland zu einer Verköstigung seines „Knysna Gin“ mitnahm. „Der Besitzer er- zählte uns, dass er häufiger deutsche Touristen bei sich willkommen heißt, seinen Gin bislang aber nicht nach Deutschland exportiere“, erinnert sich Rüdiger. Auf der fünfstündigen Autofahrt durch das südafrikanische Hinterland kam dem Paar schließlich die Idee zu ihrem Geschäft.

In Deutschland machten sich Olschewski und Rüdiger an die Arbeit, begannen mit einer umfangreichen Recherche zum Aufbau eines Onlineshops, den rechtlichen Bestimmungen beim Import von Spirituosen und nahmen erneut Kontakt zum südafrikanischen Destilleriebesitzer auf. „Ich kann verstehen, warum kleine Destillen ihren Gin nicht exportieren. Der ganze Import-Kram ist nicht so einfach“, sagt Rüdiger, der über so manche EU-Richtlinie schmunzelt.

Als die Infrastruktur geschaffen und die bürokratischen Hürden genommen waren, nahm das Paar im September 2020 die erste Warenladung aus Südafrika in der Blütenstadt in Empfang.

Mittlerweile hat sich das Paar nicht nur im Freundes- und Bekanntenkreis sowie über die Sozialen Medien und Gin-Communitys einen Kundenstamm erarbeitet, sondern auch weitere außergewöhnliche Gins für ihren Exklusivvertrieb dazugewonnen: Ein Gin aus einer kleinen kroatischen Familiendestillerie, die sie in ihrem Kroatienurlaub im Sommer 2020 kennenlernten und den Solar-Gin, ein Produkt aus den Niederlanden, das nicht mit fossilen Brennstoffen, sondern mit Solarenergie hergestellt wird. Über ihre Homepage und ihre Aktivität auf Facebook und Instagram kommen mittlerweile andere kleinen Produzenten wie etwa eine Destille aus Österreich auf die Leichlinger zu. Mit lokalen Partnern wie etwa dem Whisky Square in Leichlingen bieten sie darüber hinaus Möglichkeiten zum Probieren an. Ihr Geschäftsmodell nimmt immer schneller an Fahrt auf, und Ideen fehlen dem Paar nicht: Sobald es möglich ist, wollen sie wieder verreisen, nach Hawaii oder Kanada und dort neue, unbekannte Gins entdecken und für ihren Vertrieb gewinnen.

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